In der Früh fuhr der Zug in Rostov am Don ein. Da wir nach dem Spiel nicht viel Zeit haben würden und außerdem zum Flughafen mussten, versuchten wir das Gepäck i der Stadt beim Fanfest abzugeben. Das klappte erst im zweiten Anlauf beim hinteren Eingang. Zum weiteren Zeitvertreib und zur Sättigung ließen wir unss in einem bezelteten Restaurant/Café nahe des Fanfests nieder wo wir gegrillte Spieße und kühles Pivo bekamen. In sehr gemütlicher Runde wurde so der Nachmittag gut genährt rumgebracht. Per Busshuttle ollte es zum neuen Stadion gehen. Dieses lag auf der anderen Flussseite. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions war ein künstlicher See mit einem geräumigen Parkplatz hinterhalb angelegt worden. Dort hielt auch der Shuttle. Die bisherige Organisation an allen Spielorten war bis auf wenige Abstriche reht gut, einen Shuttle jedoch so parken zu lassen, dass man da noch 2km durchs Stadionödland latschen muss, ist wahrer Schwachsinn. Vielleicht wurde meine Stimmung durch das mitgeschleppte Gepäck getrübt, aber wir hatten keine andere Möglichkeit, als es am Stadion abzugeben. Das Stadion selbst war nicht besonders hübsch, noch besonders hässlich. Mit dem Stadtpanorama hatte es sogar etwas besonderes.
Die Partie hieß Island – Kroatien. Von beiden Fanlagern war die Anzahl angereister Anhänger sehr überschaubar. Die Klatscheinlagen der Isländer wurden vom russischen Publikum mitgetragen, sodass eine relativ gute Pro-Island-Stimmung entstand. Kroatien technisch klar im Vorteil beherrschte das Spiel und konnte sich gegen die Wikinger mit Leichtigkeit durchsetzen. Wir schnappten uns nach Spielende unser Gepäck und suchten entlang einer abgesperrten Straße nach dem Shuttle zum Flughafen. Erneut mussten wir einen unsinnig langen Fußmarsch bis zu einer Bushaltestelle am Ende einer brandneuen Straße zurücklegen. Der Shuttle fuhr dann nach gefühlt einer Ewigkeit mal los und dann wieder eine gefühlte Ewigkeit bis zum Flughafen. Der neue Flughafen von Rostov lag längst nicht so vorteilhaft wie der Vorgänger knapp außerhalb des Stadtzentrum, sondern weit außerhalb. Nach einer knappen Dreiviertelstunde Fahrt mit dem Shuttlebus standen wir vor dem neuen Terminalgebäude und dort stand eine Horde abreisender Kroaten im Weg rum, aber wir fanden das Gate rechtzeitig.