image_pdfimage_print

München | Portugal – Deutschland

image_pdfimage_print

So richtig hat sich noch eine EM-Stimmung eingestellt. Das Bild der Gastgeberstadt München ist auch noch immer recht trostlos. Das einzige, das einen daran erinnert, dass ein Fußball-Spiel in der hiesigen Arena stattfindet, ist der obligatorische Corona-Schnelltest den der gewiefte Ordnungsdienst in den städtischen Biergärten sehen will.

Und einige übereifrige Push-Nachrichten der UEFA Euro 2020 Ticket App, die daran erinnert, dass Taschen größer DIN A4 in der Arena nicht für den Einlass tauglich sind. Das heutige Zeitfenster für den Einlass in den Mittelrang Südkurve – 150m hinter den Einlassdrehkreuzen – wurde großzügig auf 15.00 Uhr bis 15.30 Uhr terminiert. Unabhängig von allen anderen Umständen meiner individuellen und deshalb wenig konnspirativen Anreise per Fahrrad ließ ich dies verfallen und organisierte mir einen Schnelltest-Termin an der meinerseits bevorzugten Corona-Nasenbohrer-Station zu 16.40 Uhr.

Alles andere lief dann wieder seinen gewohnten Gang. Der zugewiesene Sitzplatz bot ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Für 50 Euro gab es aus den ersten Mittelrang-Reihen einen guten Blick auf der Spielfeld. Auch das sportliche Geschehen wusste zu überzeugen und so endete ein insgesamt erneut recht trostloser Fußballturniertag mit zumindest angenehmem Ergebnis.

München | Frankreich – Deutschland

image_pdfimage_print

Es ist wieder Turnierzeit. Zumindest war es das eigentlich vor einem Jahr, aber dann kam sowohl im Sport wie auch in der restlichen Gesellschaft alles ganz anders und auch total unerwartet. Seit gestern ist nun Deutschland in die Euro 2020 gestartet und unter Umständen wie ein Spieltag bei einem Fußballturnier im bisher gewohnten Rahmen abgehalten würde, täte jetzt ein Text folgen in dem ich davon berichten könnte, wie sich eine Gastgeberstadt in einem anderen Kulturkreis für den Sport herausgeputzt hat und was das jeweilige Stadion besonders macht.

Sehr zu meinem Ärgernis fallen davon einige Aspekte sehr weit unter den Tisch. Beleuchtet man zunächst den Turniermodus über ganz Europa – also zumindest den Städten und Staaten die sich eine Austragung auch mir der noch grasierenden Pandemie tatsächlich zutrauen – muss man beim eingeschränkten Blick auf Müchen nüchtern feststellen, die Stadt tut sich schwer, eine Fußballatmosphäre zu erzeugen. Aus dem verengten Blickwinkel von heute betrachtet scheint das gesamte Turnier noch nicht wirklich greifbar und bis auf ein paar Volunteers am Hauptbahnhof und einige Banner in der Bahnhofshalle zeugt so rein gar nichts in der Stadt von einem sportlichen Großereignis. Es läuft Fußball auf den Fernsehern gut gefüllter Biergärten aber so ganz stimmungstechnisch gesehen könnte dieses Event irgendwo amders oder auch im Nirgendwo in einem Fernsehstudio stattfinden.

Über den sportlichen Ausgang der gestrigen Partie braucht man nicht viel zu sagen. Es gibt immer kurz vorher doppelt soviele Meinungen wie Menschen die man fragen könnte, wie es denn ausgeht. Nach dem letzten Spiel in Kasan ist die Fallhöhe natürlich nicht mehr sehr hoch und es ist noch alles drin. Das stimmt zumindest einwenig optimistisch, wenn man die verbleibenden Gruppengegner ansieht, auch wie beide gegeneinander gespielt haben und in welcher Form man sich zuletzt gegen jene präsentiert hat.

Hoffnungsvoll richtet sich der Blick auf kommenden Samstag, wenn es wieder “hinaus” in die wohl bekannte Arena geht, erneut leider aber immerhin nur zu 20% gefüllt. Zumindest dies unterscheidet sich stimmungstechnisch nicht im groben Vergleich zu einer Vollbesetzung bei Länderspielen. Und vielleicht entzündet sich da dann der Funke für das vermisste Turnierfieber.