Mein ICE nach Berlin, ein kurzes Schläfchen und Weiterreise über den Berlin Brandenburg Flughafen verliefen absolut reibungslos.
Passkontrolle und quasi UK-Einreise wegen Terminalwechsel gingen dank Kameratechnik und Biometriechip im Pass hervorrangend schnell. Auch der Shuttle zum Terminal do sud im Gatwick Airport war fix gefunden und die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Tutti soweit.
Bei Norse war Check-in über menschliche Schalter angesagt, also wurde sich brav in die Schlange eingereiht. Das kostete zwar etwas Zeit aber war für die Bewertung der zeitlichen Risiken auf der Rückreise nicht relevant. vielmehr Sorgen machte da die Sicherheitskontrolle, wo der Rucksack erst ewig brauchte, um über die Rollen in den Automaten zu fahren, weil an den vorderen Plätzen andere clevere Menschen ihre Schalen platziert hatten, die früher dran kamen und sich aber auch zurück stauten. Das lief an anderen Lanes besser. Großer Merker, sonst würde es eng. Dazu kam noch der Sprengstofftest am USB-Solarpanel, was erstmal als ungefährliches Stück Technologie identifiziert werden musste. Hat gute 10 Minuten gefressen. Die musste ich aber für die Rückreise auf den 300 Metern vom Gate zum Rand der Sicherheitszone raus holen können.
Das Boarding verlief super geschmeidig, dank dreier
Schalter und vorhandenem Fluggaststeig. Beinfreiheit
gab es auch für minimal economy ausreichend genug.
Solche interkontinentalen Flüge machen immer Spaß und sind auch viel bequemer als die Touren über dem Festland in Europa. Sanft schwang die 787 über den Atlantik dahin.
Der Flug verging extrem langsam. Ich hatte noch lang
vor den ersten 2 Stunden die restlichen 50 Seiten von
“Per Anhalter durch die Galaxis” fertig und im Anschluss an ein kurzes Schläfchen die Hälfte von Kurt Krömers “Du darfst nicht alles glauben, was du denkst”. In dem Tempo hätte ich bald kein Material mehr für die Rückreise übrig gehabt. Also wurde eine Lesepause gemacht, als das smarte Display noch 3h 48m verbleibende Flugzeit anzeigte.
Wir landeten 35 Minuten vor der Zeit, sehr erfreulich.
Auch der Ausstieg ging zügig vonstatten. Dann nach einem relativ langen Fußmarsch durch die Gänge des International Airport und gute 10 Minuten Anstehen war die Einreise dran. Die ging erstaunlich flutschig, paar Fingerabdrücke, ein bisschen netter Smalltalk, wieviel Bargeld bringen Sie mit, was haben sie zu Futtern dabei und fertig. Da haben nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahrzehnten die Grenzer in Russland, Israel und Kuba sehr viel grimmiger bei der Begrüßung von mir als unkomplizierten Touristen drein geschaut.
Dann war der Gang zum Mietwagen abholen dran. Dazu erstmal ne kleine Fahrt mit der Elektrischen Bahn zur Movers Station und von da sollte es mit einem Shuttle zur Off-Station von Rental24 gehen. Da kam.dann auch nach einer Ewigkeit aber 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit ein Kleintransporter von besagter Firma. Andere Kunden warteten hier scheinbar länger auf Abholung. Um die kurze Geschichte kurz zu halten: Aus dem Mietwagen wurde nix, der Verleiher wollte alles auf englisch haben, Voucher, Führerschein, Versicherung, usw. sonst ginge wenig voran. Außer es würde eine Versicherung abgeschlossen, für die er 250$ berechnet hat. War ja klar, dass das überhaupt nicht infrage kam, ließ ich mich zum Movers Terminal zurück kutschieren und sinnierte über die Lage. (Achtung polemisch, politisch: Also wenn mal einer mit der Einwanderungsbehörde in diesem Land aufräumen sollte, dann könnte er bei solchen Ganoven anfangen. Da finden ja gerade ein paar Kandidaten an der Westküste ihre Bestimmung. Da werden schon ein paar richtige dabei sein. Insgesamt ist solche Entwicklung natürlich unschön, aber ohne Karre dazustehen halt auch. Um im Feudalwesen mit mir als König hätte der Kollege an einem Pferdeschwanz gebunden und durch den Wald gezogen, heute keinen lustigen Tag am Strand mehr vor sich. So, keine Kohle für ihn, kein Auto für mich. Schade.) Eine zusätzliche Buchung wurde getätigt und mit der Nummer aus’m booking.com Portal zum Schalter gerannt. Aber auch das funktionierte ohne die durchgeleitete Buchung bis zum Verleiher leider nicht und die Bestätigungsmail wird bei Erscheinen dieses Textes vermutlich immer noch nicht eingetroffen sein.
Zum Glück gab es ja ausreichend Saft auf dem Smartphone und genug Internetz um Google Maps mal arbeiten zu lassen und tatsächlich fand sich eine brauchbare ÖPNV Verbindung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten für sagenhafte 2.25$ mit dem Metrobus und nur wenigen Minuten zu laufen zusammen. Diese brachte mich dann auch bis zum gewünschten Ziel in South Beach. Schade um die etwa 25 Euro Mietwagenversicherung, die sind futsch, aber um den Zeitverlust war es sehr viel ärgerlicher. So wurde es nix zu einem Abstecher beim Sonnenbrillen-Händler meiner Wahlmarke, war wohl leider auch die Mobilität und damit verbundene Freizeitgestaltung für die nächsten Stunden aufwendiger zu gestalten, aber statt dessen hatte zunächst die Dusche im Apartment allerhöchste Priorität.
Bald fanden sich auch die anderen Insassen der AirBNB Wohnung nach einem langem Strandtag in fußläufigem Beach Club für 75$ schmale Dollar in der Unterkunft ein und es wurde zum nunmehr abgebrochenen Abend am Ocean Drive bei einem Restaurant kubanischer Küche geköstigt. Preislich ist hier alles etwas mehr, aber man wurde auch satt zu angenehmen Geschmack und mit Meerblick, wenn es nicht schon dunkel gewesen wäre.