Kaliningrad | England – Belgien

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Mit Zwischenstopp am Flughafen St. Petersburg kamen wir un der Früh in Kaliningrad an. Mit einem der bereitgestellten Stuttlebusse fuhren wir in die Sstadt. Dies wurde kurzzeitig durch eine Polizisten unterbrochen, die von jedem die FanIDs und einen Blick auf den Pass haben wollten. Die Fahrt durfte aber von jedem fortgesetzt werden und dauerte etwa 50 Minuten.

In der Innenstadt machten wir uns in einem Pelmeni-Imbiss breit, der an ein Einkaufszentrum angeschlossen war und checkten die Lage des Hostel und die Ticketsituation für die Achtelfinals. Ein gering frequentierter Linienbus sollte bis an die Unterkunft fahren und es schien Ewigkeiten zu dauern, bis von der Sorte mal einer kam. Und genau dieser war komplett dann komplett voll. Keine Chance mit Gepäck, da noch rein zu kommen. Zum Glück kam wenig später einer mit verfügbaren Sitzplätzen. An der Endstation war auch für unsre Fahrt Schlussund wir fanden uns in einer Gartensiedlung wieder. Hier war das mit den Hausnummern so eine Sache: es gab keine. Es half alles nichts, es musste ein Anruf her. Die freundliche Dame des Hauses wartete an der Straße auf uns und redete in sehr klarem Russisch. Wir checkten ein und nach 10 Minuten waren Frühstück für den folgenden Tag und zweimal Wäsche waschen klar gemacht. Danach wurde ausgiebig Schlaf getankt.

Auch in Kaliningrad war mit knapp 30°C bestes kurze-Hosen-Wetter und die Hausherrin erinnerte uns daran, nicht zu spät zum Spiel aufzubrechen. Der Bus der Linie 14 brachte uns mit einer knappen halben Stunde zurück ins Zentrum, von wo aus haufenweise Busse im Minutentakt zum Stadion pendelten. Wir ergatterten einen Platz und der Bus rollte los. Über eine lange Zufahrt erreichte der Bus den Stadionvorplatz. Die Umgebung war weitläufig. Unterhalb einer Brücke liefen die Leute wie an einer Perlenkette aus der Stadt zum Stadion. Auf der anderen Seite gabs das gleiche Bild von der Bushaltestelle aus. Zum Glück war es nicht weit. Die Menge Briten und Belgier teilte sich etwa halb/halb. Sportlich war heute nicht viel zu erwarten und so lief auch das Spiel ab. England wollte nicht viel und Belgien wurde das dann irgendwann zu blöd und sie machten das Tor. Der britische Anhang war motiviert und recht lauf. Auch ein Gruß an Deutchland durfte nicht fehlen. “Are you watching, Germany?” Sportliches Niveau war recht mau heute. Aber das Stadion hatte mit seiner Silhouette eines Schiffsrumpfs etwas einzigartiges. Nach dem Spiel suchten wir uns zu Fuß den Weg ins Zentrum, kamen an einigen Läden für eine Flasche vorbei, es gab jedoch auch nach Passieren des Fanfests nirgendwo etwas zu Essen auf die Hand (mit aktzeptabler Wartezeit).

Zurück am zentralen Platz wimmelte es von Menschen. Auch eine ordentliche Portion der staatlichen Ordnungsmacht war präsent. Allgemein schien Kaliningrad und das Stadion bei unsrem Ein-Tages-Besuch eine Festung der Polizei zu sein. So viel Schutz genießt man nichtmal im Westen. Die Menschentraube schien nichts mit dem Fußballspiel zu tun zu haben, aber sie sorgte für irre lange Warteschlangen an allen Imbissbuden in der Gegend. Auf die Art war etwas zu Essen unerreichbar. Am Zoo fannden wir eine Bude wo es was warmes auf die Hand gab, nach einer halben Stunde Wartezeit. Leider verpassten wir dadurch unsre spärlich fahrende Buslinie 14. Zu einer Zeit wo dann wohl definitiv keiner mehr kommen würde, bemühten wir über Yandex Taxi einen privaten Fahrer, der uns tollkühn durch die Nacht für einen vergleichbar günstigen Preis fuhr. So konnten gute 10 Stunden am Stück geschlafen werden.

Kazan | Südkorea – Deutschland


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Einen Flug später konnten wir uns beim Zwischenstopp in Sheremetyewo ein bisschen frisch machen.. Die nur 3h Schlaf zerrten etwas und der knappt 1h Flug im Anschluss trug auch nicht viel zur Erholung bei. In Kazan ging es dann mit dem Aeroexpress zum Bahnhof, wo auch direkt das Hostel um die Ecke lag. Es war zwar noch nicht Zeit zum Einchecken, aber das Gepäck durften wir zumindest schonmal ablegen.

Zunächst vertrieben wir uns bei einerm Grillmeister mit seinem Imbiss ein paar Straßenzüge weiter die Zeit mit einem ausgiebig fleischigem Mittagessen. Die Portion Loguan für günstiges Geld war es wert. Ein Besuch im Supermarkt und dann war es schon Check-In-Zeit. Die Dame bei der Registrierung wollte unbeding jedes Detail meiner Anreise aus der Route bis hierher wissen. Da ich mich auf solchen Reisen unterwegs von sinnlosem Papierkram sowie ausgetragenen Klamotten konsequent trenne, war hier etwas Hilfe nötig. Ein ausgedrucktes Stück Papier vom Mitreisenden über den Flug konnte ihren Wissensdurst stillen. Danach wurde zunächst eins der drei Betten für unsere Vierergruppe für ein Schläfchen bezogen. Für die kommende Nacht hätten wir demnach eins zu wenig, aber ich war anderweitig mit Publikum eingeplant. Also holte ich etwas Schlaf und eine aufgrund der Temperaturen der letzten Tage längst überfällig Dusche nach. Meine Ruhe wurde kurz durch den Koreaner gestört, der das Bett nebenan für die kommende Nacht gebucht hatte.

Erneut ging es per Tram den Weg zum Stadion bis zur abgesperrten Zone, danach weiter zu Fuß. Anspannnung machte sich breit, jedich war ich recht zuversichtlich, dass Deutschland es packen würde. Schließlich hatte der Weltmeister das Schicksal in der eigenen Hand. In der ersten Halbzeit schien und die Sonne stark ins Gesicht. Was aber auf dem Rasen abgeliefert wurde, war keines blendend. Getoppt wurde das durch eine Reihe an hochkarätigster Inkompetenz, die je eine WM-Mannschaft gezeigt hat, mit Ausnahme von Frankreich 2010. Das Sahnehäubchen für jeden Fußballfan war dann die Entscheidung per Videobeweis. Das frühe Aus ging mit den gezeigten Leistungen absolut in Ordnung. Die Konsequenzen sind in der Fülle kaum absehbar. Führt man sich den Weg des DFB und das Auftreten gegenüber der großen Basis an Fußballfans in Deutschland vor Augen (“Krieg dem DFB”), werden es in Zukunft womöglich keine ausverkauften Testspiele mehr in Gladbach für die 25 Euro-Karte geben. Definitiv wird sich der kleine Mitarbeiter als Mikrobe im Speck des großen Business den Gürtel enger Schnallen müssen. Man wird sehen. Das nächste Spiel in München am 06.09.2018 könnte zum üblen Pfeiffkonzert werden.

Ich traf mich mit der Berliner Reisegruppe vom ConfedCup und der Abend wurde süffig und frustreich begossen. Erste Auflösungserscheinungen machten sich beim Erholen aktueller Flugpreise breit. Kurz nach Mitternacht genehmigte ich mir noch einen Besuch im Coyote Ugly und gegen eins holte ich Reisebegleitung samt Gepäck im Hostel ab und wir dampften mit dem Aeroexpress zum Flughafen. Dort trafen wir den besoffenen Kartensammler und unterwegs wurden die Tickets fürs Achtelfinale in Nizhny Novgorod klar gemacht. Am Flughafen gabs noch ein bisschen Häme einiger Brasilianer auszuhalten, die mit der Erinnerung an das 7:1 von Belo Horizonte gekontert wurde, und schon war wieder Ruhe im Karton.

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Rostov am Don | Island – Kroatien


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In der Früh fuhr der Zug in Rostov am Don ein. Da wir nach dem Spiel nicht viel Zeit haben würden und außerdem zum Flughafen mussten, versuchten wir das Gepäck i der Stadt beim Fanfest abzugeben. Das klappte erst im zweiten Anlauf beim hinteren Eingang. Zum weiteren Zeitvertreib und zur Sättigung ließen wir unss in einem bezelteten Restaurant/Café nahe des Fanfests nieder wo wir gegrillte Spieße und kühles Pivo bekamen. In sehr gemütlicher Runde wurde so der Nachmittag gut genährt rumgebracht. Per Busshuttle ollte es zum neuen Stadion gehen. Dieses lag auf der anderen Flussseite. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions war ein künstlicher See mit einem geräumigen Parkplatz hinterhalb angelegt worden. Dort hielt auch der Shuttle. Die bisherige Organisation an allen Spielorten war bis auf wenige Abstriche reht gut, einen Shuttle jedoch so parken zu lassen, dass man da noch 2km durchs Stadionödland latschen muss, ist wahrer Schwachsinn. Vielleicht wurde meine Stimmung durch das mitgeschleppte Gepäck getrübt, aber wir hatten keine andere Möglichkeit, als es am Stadion abzugeben. Das Stadion selbst war nicht besonders hübsch, noch besonders hässlich. Mit dem Stadtpanorama hatte es sogar etwas besonderes.

Die Partie hieß Island – Kroatien. Von beiden Fanlagern war die Anzahl angereister Anhänger sehr überschaubar. Die Klatscheinlagen der Isländer wurden vom russischen Publikum mitgetragen, sodass eine relativ gute Pro-Island-Stimmung entstand. Kroatien technisch klar im Vorteil beherrschte das Spiel und konnte sich gegen die Wikinger mit Leichtigkeit durchsetzen. Wir schnappten uns nach Spielende unser Gepäck und suchten entlang einer abgesperrten Straße nach dem Shuttle zum Flughafen. Erneut mussten wir einen unsinnig langen Fußmarsch bis zu einer Bushaltestelle am Ende einer brandneuen Straße zurücklegen. Der Shuttle fuhr dann nach gefühlt einer Ewigkeit mal los und dann wieder eine gefühlte Ewigkeit bis zum Flughafen. Der neue Flughafen von Rostov lag längst nicht so vorteilhaft wie der Vorgänger knapp außerhalb des Stadtzentrum, sondern weit außerhalb. Nach einer knappen Dreiviertelstunde Fahrt mit dem Shuttlebus standen wir vor dem neuen Terminalgebäude und dort stand eine Horde abreisender Kroaten im Weg rum, aber wir fanden das Gate rechtzeitig.

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