

Nach relativ gemütlichem Schlaf wurde aufgestandsn und durch Miami Beach entlang der Washington Avenue spaziert. Mal hier und da ging es in einen kleinen Laden auf der Suche nach einer günstigen aber tragbaren Sonnenbrille. Auch ein Erfrischungsgetränk durfte nicht fehlen. Dann stand der so ziemlich einzige Geocache an, der hier als Tradi in Reichweite war und schließlich noch ein weiterer Spaziergang zum Hotel, wo ich mal als Kind mit Familie untergekommen war.
Dazu hat sich irgendwie die Lobby entweder nicht genug in der Erinnerung fest gebrannt oder doch sehr verändert. An den einstigen Namen erinnert nur noch die Beach Bar außerhalb des Hotelgelände. Der Vormittag und auch Teile des Nachmittags gingen mit Baden im Meer und Spazieren entlang am Küstenstreifen dahin. Zwischendurch wurde kurz im Hotel geruht, damit der Körper mit dem Jetlag nicht allzusehr durcheinander kommt und sich auch nicht an den hiesigen Rhythmus gewöhnen kann. Wir gingen zu 17 Uhr noch in einem nahe gelegenen Burgerladen, der preislich sehr zu überzeugen wusste.
Kurz nach 18 Uhr kam der bestellte uber zum Stadion und sammelte die Mannschaft aus dem Apartment ein. Alle außer mir. Eben in der Keramikabteilung zugange und schon war draußen alles still. Einmal um den Block gerannt, alle weg. Aber eine gezielt platzierte Nachricht ließ ein Auto umdrehen und mich auch mitnehmen. Das kostet Cash, eiii.
Wie eigentlich fast zu erwarten war, kamen wir im Verkehr gar nicht gut geil voran. Diese fünfspurigen Autobahnen wären wahrscheinlich genauso verstopft, wenn sie zehn Spuren hätten. Wir wurden dann auch 3.5km vom Stadion entfernt, raus gelassen. Die drauf folgende Fahrt mit einem Zwölfsitzer-Tuktuk kostete nochmal 15 Dolar per person. Richtig scheisse, aber besser als in der Hitze 30 Minuten zu latschen. Der Kutscher setzte uns bei einer Tankstelle ab und kassierte. Natürlich hatte er keinen Fünfer Wechselgeld parat, was für eine Saubande.
Die wenigen hundert Meter zum Eingang wurden zu Fuß zurückgelegt. Hier war dann schon richtig viel Verkehr an Zuschauern. Die Argentinier hatten durch Gesänge ganz klar die Stimmungshoheit. Zum Stadion durfen die FIFA gemäßen Abaperrungen zum Laufen von Schlangenlinien nicht fehlen. Beim ersten überdachten Checkpunkt wollten die Ordner schon mal die geöffnete Ticket-App mit angezeigter Spielpaarung sehen und Leute mit Flaschen durften diese zuvor austrinken und dann abgeben. Nach dem nächsten Check standen dann schon unter einer Zeltreihe ein paar Ottos mit Handscannern parat, wo der QR Code gescannt wurde und bei ihnen auf dem Display dann was grün leuchtete. Aber die echte Kontrolle kam dann erst noch ne Minute später am Scanner neben dem Drehkreuz.
in den oberen Block ging es entweder milano-style über eine Spiralrampe ober schön US-Football-event-dekadent mit
einer Rolltreppe. Oben war alles aber schön geräumig, trotz ausverkauftem Haus. Ein paar bekannte Gesichter waren
schnell gesichtet und die wichtigsten Infos ausgetauscht. Im Block selbst war auch alles geräumig und es blieben
ein paar Plätze frei, zwischen stehendem und sitzendem Publikum immer mal ein paar Lücken, Bayern an dieser Stelle
vermehrt anwesend aber insgesamt im Stadion sollte das Verhältnis Bayern Boca etwa 1 zu 10 oder noch weniger
betragen haben. Nach der Eröffnnungszeremonie, wo jeder
Spieler wie beim Eishockey einzeln aus dem Tunnel aus Trockeisrauch kam und die Vereinslieder eingespielt wurden,
nahm die Partie Fahrt auf. Boca legte stimmungstechnisch gut los, Bayern machte auf dem Platz den besseren Eindruck. Zu Jubeln gab es kurz für uns, das Tor wurde durch eine VAR-Entscheidung nicht gegeben. aber es dauerte nicht lang, bis Bayern nochmal einnetzte und so erst einmal eine Delle
in die hervorrangende Stimmung der Argentinier brachte. Boca spielte deutlich ruppiger und kam durch eine sehr gute Einzelaktion zum Ausgleich, was das Stadion zum explodieren
brachte. Bayern trotzdem weitgehend überlegen holte noch das fehlende Tor nach und hatte zudem eine Riesenchance
auf das dritte Tor. Alles in allem war das ein sehr gelungenes Spiel, da war alles drin was es brauchte. Die Reise hat sich gelohnt.