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FIFA Club World Cup

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19. Juni | Anreise Miami

Mein ICE nach Berlin, ein kurzes Schläfchen und Weiterreise über den Berlin Brandenburg Flughafen verliefen absolut reibungslos.

Passkontrolle und quasi UK-Einreise wegen Terminalwechsel gingen dank Kameratechnik und Biometriechip im Pass hervorrangend schnell. Auch der Shuttle zum Terminal do sud im Gatwick Airport war fix gefunden und die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Tutti soweit.

Bei Norse war Check-in über menschliche Schalter angesagt, also wurde sich brav in die Schlange eingereiht. Das kostete zwar etwas Zeit aber war für die Bewertung der zeitlichen Risiken auf der Rückreise nicht relevant. vielmehr Sorgen machte da die Sicherheitskontrolle, wo der Rucksack erst ewig brauchte, um über die Rollen in den Automaten zu fahren, weil an den vorderen Plätzen andere clevere Menschen ihre Schalen platziert hatten, die früher dran kamen und sich aber auch zurück stauten. Das lief an anderen Lanes besser. Großer Merker, sonst würde es eng. Dazu kam noch der Sprengstofftest am USB-Solarpanel, was erstmal als ungefährliches Stück Technologie identifiziert werden musste. Hat gute 10 Minuten gefressen. Die musste ich aber für die Rückreise auf den 300 Metern vom Gate zum Rand der Sicherheitszone raus holen können.

Das Boarding verlief super geschmeidig, dank dreier
Schalter und vorhandenem Fluggaststeig. Beinfreiheit
gab es auch für minimal economy ausreichend genug.
Solche interkontinentalen Flüge machen immer Spaß und sind auch viel bequemer als die Touren über dem Festland in Europa. Sanft schwang die 787 über den Atlantik dahin.

Der Flug verging extrem langsam. Ich hatte noch lang
vor den ersten 2 Stunden die restlichen 50 Seiten von
“Per Anhalter durch die Galaxis” fertig und im Anschluss an ein kurzes Schläfchen die Hälfte von Kurt Krömers “Du darfst nicht alles glauben, was du denkst”. In dem Tempo hätte ich bald kein Material mehr für die Rückreise übrig gehabt. Also wurde eine Lesepause gemacht, als das smarte Display noch 3h 48m verbleibende Flugzeit anzeigte.

Wir landeten 35 Minuten vor der Zeit, sehr erfreulich.
Auch der Ausstieg ging zügig vonstatten. Dann nach einem relativ langen Fußmarsch durch die Gänge des International Airport und gute 10 Minuten Anstehen war die Einreise dran. Die ging erstaunlich flutschig, paar Fingerabdrücke, ein bisschen netter Smalltalk, wieviel Bargeld bringen Sie mit, was haben sie zu Futtern dabei und fertig. Da haben nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahrzehnten die Grenzer in Russland, Israel und Kuba sehr viel grimmiger bei der Begrüßung von mir als unkomplizierten Touristen drein geschaut.

Dann war der Gang zum Mietwagen abholen dran. Dazu erstmal ne kleine Fahrt mit der Elektrischen Bahn zur Movers Station und von da sollte es mit einem Shuttle zur Off-Station von Rental24 gehen. Da kam.dann auch nach einer Ewigkeit aber 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit ein Kleintransporter von besagter Firma. Andere Kunden warteten hier scheinbar länger auf Abholung. Um die kurze Geschichte kurz zu halten: Aus dem Mietwagen wurde nix, der Verleiher wollte alles auf englisch haben, Voucher, Führerschein, Versicherung, usw. sonst ginge wenig voran. Außer es würde eine Versicherung abgeschlossen, für die er 250$ berechnet hat. War ja klar, dass das überhaupt nicht infrage kam, ließ ich mich zum Movers Terminal zurück kutschieren und sinnierte über die Lage. (Achtung polemisch, politisch: Also wenn mal einer mit der Einwanderungsbehörde in diesem Land aufräumen sollte, dann könnte er bei solchen Ganoven anfangen. Da finden ja gerade ein paar Kandidaten an der Westküste ihre Bestimmung. Da werden schon ein paar richtige dabei sein. Insgesamt ist solche Entwicklung natürlich unschön, aber ohne Karre dazustehen halt auch. Um im Feudalwesen mit mir als König hätte der Kollege an einem Pferdeschwanz gebunden und durch den Wald gezogen, heute keinen lustigen Tag am Strand mehr vor sich. So, keine Kohle für ihn, kein Auto für mich. Schade.) Eine zusätzliche Buchung wurde getätigt und mit der Nummer aus’m booking.com Portal zum Schalter gerannt. Aber auch das funktionierte ohne die durchgeleitete Buchung bis zum Verleiher leider nicht und die Bestätigungsmail wird bei Erscheinen dieses Textes vermutlich immer noch nicht eingetroffen sein.

Zum Glück gab es ja ausreichend Saft auf dem Smartphone und genug Internetz um Google Maps mal arbeiten zu lassen und tatsächlich fand sich eine brauchbare ÖPNV Verbindung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten für sagenhafte 2.25$ mit dem Metrobus und nur wenigen Minuten zu laufen zusammen. Diese brachte mich dann auch bis zum gewünschten Ziel in South Beach. Schade um die etwa 25 Euro Mietwagenversicherung, die sind futsch, aber um den Zeitverlust war es sehr viel ärgerlicher. So wurde es nix zu einem Abstecher beim Sonnenbrillen-Händler meiner Wahlmarke, war wohl leider auch die Mobilität und damit verbundene Freizeitgestaltung für die nächsten Stunden aufwendiger zu gestalten, aber statt dessen hatte zunächst die Dusche im Apartment allerhöchste Priorität.

Bald fanden sich auch die anderen Insassen der AirBNB Wohnung nach einem langem Strandtag in fußläufigem Beach Club für 75$ schmale Dollar in der Unterkunft ein und es wurde zum nunmehr abgebrochenen Abend am Ocean Drive bei einem Restaurant kubanischer Küche geköstigt. Preislich ist hier alles etwas mehr, aber man wurde auch satt zu angenehmen Geschmack und mit Meerblick, wenn es nicht schon dunkel gewesen wäre.

Vorbereitung FIFA Club World Cup

Die Idee, ein Spiel zum neuen FIFA Club World Cup zu besuchen, entstand Anfang der Saison 2024/25 aus dem Resultat, dass ich die WM 2026 nicht würde besuchen können und da die EM 2024 in Deutschland gerade erst so viel Spaß gemacht hatte. Es kam aber nicht wirklich Schwung in die Sache, obwohl eigentlich nur eine Paarung wegen Spielort und Gegner für mich lohnenswert erschien. Auf die KO-Runde zu spekulieren, war zu riskant und mehr gab als eins gab die verfügbare Freizeit nicht her. Zumal ja auch noch Nations League und ein möglicherweise weiter Verlauf in der Champions League zu hoffen war. Die Ticketbuchung für das Spiel in Miami gegen Boca Juniors ging so nebenbei und stressfrei vonstatten, dass es sich lange Zeit gar nicht echt anfühlte. Etwas mehr Bewegung kam rein, als ich während eines Kreta-Urlaubs mit der Familie im Mai 2025 mal kurzerhand die Flüge London – Miami und zurück fix gemacht wurden. Allen bis dahin halbscharig gemachten Notizen zum Trotz, denn der Preis Europa nach Miami und zurück war ziemlich gut. Das würde schwer günstiger zu haben sein, auch wenn EtaUK wegen des Gabelflugs noch drauf kämen.

Knapp einen Monat vor dem angepeilten Spiel FC Bayern gegen Boca Juniors war also der wichtigste Punkt schon mal erledigt. Die VISA müssten die nächsten Tage mal durchgefaxt werden und auch die Bringerflüge nach London sowie Unterkunft und Mietwagen waren noch Klopper. Dank des großzügigen Geldeingangs seitens des Arbeitgebers und der Prognostizierbarkeit aktueller Urlaubsausgaben war der Kontostand zufriedenstellend vorhanden, um die anstehenden Ausgaben vorzustrecken.

Mit der Beantragung der Einreiseerlaubnis im ESTA musste eine Adresse vor Ort angegeben werden und so wurde noch eben eine machbare Lösung als Unterkunft gebucht, um damit was zu haben und im Prozess voran zu kommen. Das lief erstaunlich einfach und nach dem Approval hatte ich durch die Vorgabe mit der Adresse sogar auch mal das Übernachtungsproblem mit gelöst. Die gebuchte Unterkunft war zwar günstig und auch gut gelegen, aber die Rezensionen waren nicht so geil. Also blieb das Thema noch im Hinterkopf zur Überarbeitung gespeichert. Die Beantragung vom UK-Visa war ähnlich einfach und innerhalb von wenigen Stunden sogar abgeschlossen. Zwei andere offene Themen wurden dann Anfang Juni bearbeitet: Hin- und Rückflüge nach London. Dieser Punkt hat letztendlich doch einiges an Zeit und Recherche gefordert, da es gar nicht so einfach war, eine passende Verbindung zu finden, mit der man zeitig genug aber nicht zu spät am gleichen Flughafen / in der gleichen Stadt ankommen aber nicht dort übernachten zu müssen und ohne großes Risiko mit Transfer oder ähnlichem. Es hat sich dann ein sehr, sehr günstiger Flug vom BER nach LGW und zurück eine Verbindung mit vergleichsweise doppeltem Preis nach München ab LGW angefunden. Die Verbindung zurück mit Ankunft interkontinental 7.00 Uhr und Abflug 8:30 über Europa könnte nochmal spannend werden. Aber ansonsten waren diese Lösungen auch preislich unschlagbar. Mit Ankunft etwa halb zwölf vormittags daheim, sollte noch ein entspannter Sonntag Nachmittag im Freibad drin sein. Ein kleines Manko war der Zug von München nach Berlin am Vorabend eines katholischen Feiertags (Frohleichnam), der einfach mal dreimal mehr kostet als der gleiche Zug einen Tag später.

Mit dem Feststehen der Verbindung Zuhause Spiel und zurück waren damit zunächst die größten Baustellen beseitigt und es konnte die nächsten Tage entspannt in den Alltag gegangen werden. Das Thema Überwachung hatte sich sehr erfreulicherweise durch eine Einladung bei einer bestehenden Reisegruppe auch gelöst, wo ein Platz frei geworden war. Die gebuchte Unterkunft für die Gauchos storniert und fertig. Das Thema Mietwagen war auch durch einen anderen Zufall und ein Gespräch zur richtigen Zeit mit einer Person erledigt, die den richtigen Tipp bereit hatte. Mietwagen selbst sind ja unfassbar günstig, die Versicherung dazu kostet das zwanzigfache. Mit ein paar Euro oben drauf wurde auch die Selbstbeteiligung genullt, sodass mir vor Ort ein Gefährt für zwei Tage und knapp 30 Euro bereitgestellt werden sollte. Somit waren fast alle planungstechnischen Sorgen mehr als eine Woche im Voraus beseitigt und das Gefühl einer tatsächlich bevorstehenden kurzen Reise nahm auch die Gestalt in Form von Nervosität an.

Am Montag vor der Abreise wurde dann auch noch durch einen sehr wertvollen Tipp die mobile Datenrate klar gemacht: Eine AldiTalk SIM-Karte mit dem Prepaid Starter Paket macht 9.99€ inklusive 10 Euro Startguthaben. Von diesem wurde passend für 7 Tage der 3GB EU- und Nordamerika-Tarif genönnt und schon war das Ding geritzt. Das Geschäftsmodell ist mir nicht vollends klar, muss wohl so ein Lockangebot sein, was vom Vergessen lebt. Auf jeden Fall ist das Angebot für diesen Zweck voll geeignet und die SIM-Karte war nach nur einer 15 minütgen Identprozedur per App freigeschaltet.