2. August | Novisibirsk Zoo

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Heute stand der Besuch der örtlichen Tieranstalt auf dem Programm, zu der wir uns zu Fuß bequemten. Unterwegs, knapp unterhalb einer Brücke und in der MItte eines Kreisverkehrs hatte der Kilometerstein 3336 der Transsibirischen Eisenbahn einen eigenen Obelisken, sozusagen ein Denkmal, der um einiges größer und schöner war, als der Asien-Europa-Stein am Kilometer 1777.

Die Straße weiter entlang, lief man nicht mehr weit und kam am Zoo an. Gegenüber an der Straße gab es neben noch einen Eierkuchen als nachträgliches Frühstück für günstiges Geld und weiter ging es direkt zur Kassa. Der Eintritt von 250 Rubel entspricht nicht mehr ganz den Abgaben aus dem Reiseführer, aber hier wollten wir natürlich auch nicht knausern. Das Terrarium direkt links hinter dem Haupteingang zeigte einige Schildkröten, Warane, Krokodile, Schlagen. Leider nicht ganz von der schönen Seite. In dem Becken mit Wasserschildkröten waren eindeutig zu wenig Steine, sodass die meisten Tiere permanent im Wasser unterwegs waren. Einige kleinere Schildkröten zeigten gar keine Eigenbewegung mehr, während andere von Kinderhänden unter Wasser gestupst wurden. Zwei riesige Pythons waren in einer Vitrine untergebracht, wo sie kaum Möglichkeiten hatten sich zu verstecken.

Weiter draußen ging es lustig weiter, wenns eigentlich insgeheim nicht relativ traurig gewesen wäre. Große Modelle von Sauriern sollten dazu einladen, neben einer zusätzlichen Gebühr natürlich, den “Dino Park” anzuschauen. Da die Hoffnung gering war, hier echte Dinos zu sehen, verzichteten wir auf den Eintritt.

Insgesamt aber bot der Zoo eine reiche Auswahl an anschauberer Tiere. Zwei Eisbären, zwei sibierische Tiger mit einem Jungen, auch Geparden und allerlei Kleintiere. Elefanten gab es leider nicht zu sehen, aber dafür neben dem Löwen und Tigern, einen zuchtfalschen “Liger” mit zwei Jungen. Das sah aus wir ein Löwe mit Tigermaserung, lag aber nur faul in der Sonne während sich die kleinen vergnügten. Gibt es wohl so nicht in der Natur, muss ich mal googeln. Als wäre die Größe des üblichen Amur-Tigers noch nicht imposant genug oder die machtvolle Ausstrahlung der Löwen gegenüber. Hmm, scheinbar muss man da noch was größeres und fauleres heranexperimentieren.

In Anschluss gab es nach einer reichen Auswahl von Wölfen noch jede Menge Vögel, allen voran viele Papageiarten zu bestaunen. Wenigstens hatten wir heute ein paar artgerechte Unterbringungen von Tieren gesehen, andere waren dagegen wenig geeignet, während deren Bewohner verhaltensauffällig am Gitter hin und her wanderten.

Zurück zum Bahnhof ging es erneut zu Fuß. Der leichte Regen, der uns seit dem Morgen begleitete, setzte immer mal wieder aus, dann wieder ein oder wirkte sich nur noch als Nieselregen aus. Vom Bahnhof aus wanderten wir die Ulitza Lenina entlang, auf der Suche nach einem der Restaurants die im Reiseführer beschrieben waren. Leider Fehlanzeige. Bis auf einen Irish Pub und der Bierkneipe mit angeschlossenener Brauerei kamen wir an nichts wirklich was vorbei wo man sich bewirten lassen könnte. Erst vorm am Leninplatz kehrten wir im Traktir ein.

Heute war irgendwas komisches in der Stadt los. Laufend sah man Leute in Seemannsuniform mit Mütze und der örtlichen Fahne inkl. richtiger Fahne. Unweit des Lokals standen einige dieser Gestalten und machten Fotos von sich mit den Figuren und dem Theater im Hintergrund während sie irgendwas gröhlten. Wir machten es uns derweil im Restaurant gemütlich. Hier hab es gutes Essen für gar nichtmal großes Geld, insgesamt war es sehr preiswert. Nur die Klimaanlage nervte einwenig, da sie ständigen Zug verursachte aber sonst passte das Ambiente.

Zu guter letzt brachte uns die Metro der Stadt mit einmal Umsteigen zum Bahnhof, von wo wir ins Hostel zurück kehrten. Die Metro hier ist mit 20 Rubel pro Fahrt noch günstiger als Ekaterienburg (23) oder gar Moskau (50), aber bei weitem nicht so tief angelegt. Nur wenige Treppen oder Rolltreppen gehts nach unten und sie fährt auch nicht so häufig. Aber U-Bahn bleibt U-Bahn und immernoch die beste Art, sich innerurban fortzubewegen.

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