Nach dem Check-Out am heutigen Tag brachten wir die großen Taschen allesamt in einem einzigen Schließfach am Flughafen unter. Sie sollten für unseren Ausflug nach Curitiba nicht weiter benötigt werden. Wahnsinn, was man so alles in einem Flughafen-Schließfach unterbringen kann, wenn man es nur richtig stapelt.. Ein recht holpriger Flug in einer Klapperkiste von TAM brachte uns dann nach Curitiba.
Dort wurde erstmal das ausgeklügelte Nahverkehrssystem gebraucht, um für günstiges Geld zum Fernsehturm zu fahren und einen Blick über die Stadt zu werfen. Eigentlich ist das der Funkturm der örtlichen Telefongesellschaft, aber trotzdem war es den Ausblick wert.
Zum Stadion hin ging es ebenfalls nach kurzem Aufenthalt auf der Aussichtsebene des Turms per ÖPVN. Da die Sonne schon langsam unterging wurde es zur grundsätzlich schon recht frischen Luft hier noch ein ganzes Stück kühler. Brr, so hab ich mir den Sommerurlaub aber nicht vorgestellt. Der Bus fuhr mit einmal Umsteigen bis zur abgesperrten Zone. Die war mit Polizisten hier extrem gut abgeriegelt, ohne Ticket ginge es hier keinen Schritt weiter Richtung Arena.
Nach weiteren 500m auf der großzügigen Straße hatten wir die Eingänge erreicht. Das Stadion selbst war den Namen nicht wirklich wert. Eine Lagerhalle mit Betontribünen hätte es besser getroffen. Eigentlich eine Zumutung, dass man hier Länderspiele ansetzte und im Vergleich zu Brasilia von gestern eine ganz üble Enttäuschung. Die Gänge im Umlauf und bei den Imbissständen und Toiletten waren viel zu eng für selbst auch nur halb so viele Menschen wie in den Bau passten.
Die Sympathien der anwesenden Brasilianer und Kolumbianer gehörten zweifelsfrei Ecuador, die ihrerseits recht guten Support ablieferten. Die Mannschaft aus Honduras ging zwar glücklich in Führung, war aber letztendlich Ecuador nicht gewachsen und verlor zurecht.
Mit einer halbstündigen Busfahrt nahmen wir Abschied von einer sympathischen Stadt mit einem hässlichen Stadion, die aber doch mit einigen Eigenarten beeindrucken konnte und sicher in Erinnerung bleiben würde. Schon allein aufgrund des geschlossenen Bussystems, der frischen, sauberen Luft oder der kühlen Temperaturen.
Übernachtet haben wir in einem Motel, was aber offensichtlich für mehr als einfache Übernachtungen Geld nahm. Motels sind in solchen Ländern scheinbar etwas anderes als Unterkünfte für vorbeifahrende Reisende, sondern pflegen das Image eines Rückzugsraum für erwachsene Personen, wenn diese mal unter sich sein wollen.. Trotz des angepriesenen TV- und Unterhaltungsangebots beschränkten wir uns auf die einfache Nachtruhe, was allein schon wegen der Temperaturen und der fehlenden Ecken am Bett eine Herausforderung darstellte. Den Betreiber jedenfalls amüsierte unsre Gringo-Truppe die in einer Knatterbude einkehrte, aber vermutlich hatte der genau das beabsichtigt als er sein Etablissement in einem Online-Portal zur Buchung angeboten hatte.