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WM! Es ist wieder Tagebuch-Zeit. Diesmal führt uns das Schicksal nach Russland. Vom ConfedCup im letzten Jahr hab ich keine Aufzeichnungen gemacht, was mich im Nachhinein ziemlich ärgert. Aber sei’s drum. Neues Turnier, neues Glück.
Ich war etwas hippelig, da mein Flug 14:15 Uhr landen und das Spiel bereits 18:00 Uhr beginnen soll. Aber trotz 10 Minuten Verspätung bei der Landung rauschte nach kurzer Wartezeit im Flugzeuggang der SVO-Flughafen-Shuttlebus zum Terminal D. Dank extra kurzer Schlange bei der Einreise kam ich nach knappem Besuch am Geldautomat und zügigen Schrittes gerade so 3 Minuten vor der Abfahrt des Aeroexpress am Verkaufsschalter für die Tickets an. Die kompetente Dame an der Kasse erkannte sofort FanID und Fußballticket und schob alles zusammen mitsamt Zugticket druch den Glaskasten. Super!
Auch der Aeroexpress rollte wie angekündigt los und so erreichte ich den Belorusskiy Voksal pünktlichst um 15:40 Uhr. Gerade mal eine Stunde und 15 Minuten nach der Landung an einer Metrostation des U-Bahn-Rings. Sagenhaft! Dort wurde noch schnell eine SIM-Karte für mobiles Netz besorgt und der Weg zur Metro angetreten. Auch dort machten sich Eintrittskarte und FanID bestens bezahlt und ermöglichten kostenfreien Zugang. An der Station Park Kultury wollt ich nur ein paar Getränke kaufen und hatte hoffnungsvoll einen DFB-Trikotträger auf deutsch zum Zweck angequatscht, ihm nach einen Supermarkt fragen zu wollen. Ein Russe stellte sich auf schlechtem Englisch vor und zeigte dann auf erneute Nachfrage, diesmal in russischer Sprache, dann auf den Eingang von einem Supermarkt. Der erste Kultur-Schock war verarbeitet. Nicht jeder mit Germany-Trikot konnte auch deutsch sprechen. Gut versorgt ging es dann aus dem Laden. Gleich wieder draußen machte ich mir einen Scherz mit einer Gruppe von Trikotträgern, die eben in ein Auto einsteigen wollten und fragte, ob sie nach einen Platz frei hätten. Peng, so leicht geht das mit der Fahrgelegenheit. Eine Dose Bier ließ ich mir abschwatzen aber trotzdem war es das irgendwie wert. Sie stellten sich als Gelegenheitsbesucher heraus, die übers Wochenende das Spiel anschauen und “schon immer mal nach Moskau fahren wollten”. Um das Gespräch nicht zu sympatisch werden zu lassen, antwortete ich auf die Frage, ob ich öfter schon in Russland war, mit einem knappen “nö”. Anschließend folge noch ein kleiner Fußmarsch bis zur Metro Sportivnaya und die Siche nach der Gepäckaufbewahrung. Einwenig schlenderte ich dann noch herum bevor es durch die geräumigen Gates ging. Die Sicherheitskontrolle hier war ähnlch lächerlich wie beim ConfedCup. Hinter den Gates war auch alles sehr weitläufig und es mischten sich Deutsche und jede Menge Mexikaner an den weiteren Kontrollpunkten direkt am Stadion. Im Umlauf gab es allerhand Souvenir, Verkaufs- und Fressstände. Die Mexikaner waren optisch deutlich in der Überzahl. Auch im Stadion bot sich dasselbe Bild. Die Fangruppen waren überall vertreut, aber es gab viel mehr grün als weiß. Die FIFA setzte wohl nicht auf geschlossene Blockbildung zum besseren Anfeuern von einer Tribüne. Meine Reisegruppe und ich hatten uns kurz vorm Einlass bereits am letzten Zugangspunkt beim Drehkreuz zusammen gefunden.
Das Stadioninnere hatte sich durch den Umbau sehr verändert. Der komplette Innenraum war umgebaut, zu einem reinen Fußballstadion. Keine Laufbahn mehr und keine lang gezogene ovale Wanne, sondern eine sterile Arena mit 4 leicht gewölbten Tribünen. Kein Vergleich mehr mit dem Stadion, was ich 2009 auf gleichem Boden besucht hatte, dem fast historischen Antlitz einer olympischen Wirkungsstätte.
Mit einem knappen Ausflug zum Bierstand wurden dann auch mal gen Halbzeit die Preise abgeprüft und nicht für gut befunden. Schlecht eingeschenkte 0.45 Liter Bier im Becker für fast 6 Euro. Hallelujah! Wenn da mal kein Oktoberfestwirt pleite geht.
Zum Einlauf der Mannschaften gab es eine ordentliche Fahnenaktion. Das sah nach was aus, endlich macht dieser DFB Fanclub auch mal im Ausland was für sein Geld. Das Spiel der deutschen Mannschaft war unerwartet schlecht. Das wird fürs Turnier eine ganz schwere Nummer. Aber (!) es bleiben ja noch immer 6 Spiele bis zur Titelverteidigung.
Nach dem Spiel sammelte ich noch ein bisschen Karten und holte den Rucksack aus der Gepäckstelle. Die U-Bahn-Station war weit-, weit-, weiträumig abgesperrt. Rund 3km Umweg, das zog sich.
Eine Fahrt mit der Metro und wir trafen die zweite Hälfte der Reisegruppe in einem Wohngebiet in einem kleinen Park. Direkt auf der Bank nebenan schlief ein Obdachloser oder sich selbst Ausgesperrter seinen Rausch aus. In Ruhe wurde etwas Bier getrunken und anschließend gabs noch eine kleine Unterhaltung mit dem Herrn, der uns nicht glauben konnte, Nichtraucher zu sein. Auch die Bitte nach etwas Geld wurde abgelehnt, was den Mann wenig zu amüsieren schien. Wir verstauten das Gepäck im Apartment und machten uns für die Weiterreise frisch. Zum Glück war die Metro fußläufig zu erreichen und wir nahmen die fast letzte Bahn zum Bahnhof. Dort besorgten wir uns noch etwas Verpflegung. Die Blinolga im Bahnhof machte uns noch recht angenehme Pfannkuchen warm und dazu gabs ein kühles Bierchen. Hier sammelten wir noch ein paar News von bekannten Gesichtern auf, bevor es in die Platzkartny-Klasse ging. Eine gemütliche Nachtzugfahrt brachte uns nach Nizhny Novgorod.

