Der schmale Gang am Bahnhof in Irkutsk bleibt einem in Erinnerung, ebenso wie die am Ende liegende Treppe die mit bauchigen Russen gesäumt ist. Deren Ziel ist es, mit dem Vokabular eines einzigen Wortes “Taxi” unwissenden Menschen eine Mitfahrgelegenheit zu überhöhten Preisen zu verhökern. Also quasi Leuten, die nicht vorher über eine digitale oder physische Karte in Erfahrung gebracht haben, dass 50 Meter vom Bahnhofsausgang eine Trambahnhaltestelle ist, die einen für flockige 12 Rubel, also fast umsonst zum Zentralen Markt bringt. Wir waren also diesmal nicht viel Zielgruppe dieser Autobesitzer mit Finanzbedarf.
Ebenjene Straßenbahn brachte uns auch innerhalb von 15 Minuten ans Ziel. Von dort waren es nur 5 Gehminuten bis zum unserem Hotel, was diesmal seinen Namen auch verdient hat: Hotel Matreshka. Der Check-In verlief in russischer Sprache reibungslos, kurz noch ankreuzen wann und was es zum Frühstück geben sollte und schon durften wir auch fast ohne Zeitverlust unser Zimmer beziehen. Für den anschließenden Spaziergang lud ich mich noch die beiden Multi-Geocaches auf Mobiltelefon und schon wnaderten wir los.
Am angrenzenden Markt war bereits betriebsame Hektik eingekehrt. Etwas kleiner als der in Novosibirsk aber dennoch extrem schön, gab es hier zu fairen Preisen allerhand Lebensmittel. Besonders der geräuchtere Fisch und die vielen Wassermelonen machten einem den Magen wuschig. Wir verschafften uns nur zunächst einen Überblick, wo es was gab und für wieviel etwa.
Unser erstes Ziel war das Reisebüro von unserem Hotel auf Olchon, um für den nächsten Tag die Abfahrszeit des Busses in Erfahrung zu bringen. Die guten Damen und Herren hatten mir zwar eine Bestätigung der Reservierung geschickt, aber keine Angaben zur Uhrzeit. Der Fußweg dorthin führte uns durch die örtlichen Straßen mit vielen hübschen aber zum Zeil schon verzogenen sibirischen Holzhäuschen. Ebenerdige Fenster mit bemalten Läden und am Sims angebracht waren diese spitzen Zapfen, an denen im Winter das Eis hängen würde. Herrlich schön. Die größeren Straßen waren alle schon durch dominante Betonbauten zugekleistert, aber hier in solchen Seitenstraßen standen noch überall solche hübenschen Bauwerke.
Dem Pförtner von Haus, in dem sich das gesuchte Reisebüro befand, überwanden wir mit unseren Russisch-Kenntnissen und der Ansage wohin uns der Weg führen sollte, kurz drauf wurden wir herein gelassen. Dort zahlten wir auch gleich die Fahrt, ebenso buchten und zahlten wir die Rückfahrt. Die Damen der Arbeit wussten offenbar Bescheid, wann wir Bedarf an einer Rückfahrt haben würden. Mit diesem kurzen Besuch waren also alle verbliebenen organisatorischen Fragen bis zur Ankuft in Wladivostok innerhalb von Mnuten erledigt.
Wir wanderten noch einwenig am Ufer der Angara in einer Art Promenade entlang, (be)suchten unterwegs den Final des gelösten Multicaches und ließen uns die Sonne auf den Pelz brennen. Auf der Angara-Insel Yunost durchschlederten wir die Station der dortigen Kindereisenbahn und liefen dann am Stadion vorbei in Richtung Altstadt zurück.
Am Markt versorgten wir uns noch mit ein paar Früchten und hatten erstmal von der Stadt genug gesehen. Es war auch eh viel zu warm draußen um es noch länger auszuhalten.
Zu Abend kehrten wir in die Fox Hall ein, wo wir erstmal standesgemäß mit lauter Musik zugedröhnt wurden. Das scheint überall Mode zu sein, ähnlich auch wie in Kuba. Allerdings lädt die aufgelegte Musik in Kuba zum Tanzen und guter Laune ein, die in Russland.. äh nein. Das Essen war extrem gut und preiswert, gut genährt verließen wir das Lokal. Danach schlenderten wir gemütlich und gut gesättigt durch die Stadt zur Unterkunft.