Weltpokal in Marokko 2013

In der Zeit vom 17. bis 21. Dezember nahm die Mannschaft es FC Bayern München in der Rolle als amtierender Titelgewinner der UEFA Champions League an der Klub-Weltmeisterschaft in Marokko teil. Durch den Titelgewinn im Europäischen Pokal war man direkt für das Halbfinale der Klub-WM qualifiziert und spielte gegen den Gewinner des Viertelfinals, welcher unter den Titelträgern des Asiatischen bzw. Afrikanischen Pokals ausgespielt wurde. Unser Team traf letztendlich auf den Gouangzhou Evergrande FC aus China.

Die Vorfreude auf den Wettbewerb machte sich bereits einige Tage zuvor breit. Obwohl dieses Turnier faktisch in Europa nicht sehr hoch angesehen ist, stelle es immernoch den sportlichen Gipfel aller Klub-Wettbewerbe dar. Was können schon die andren Kontinente dafür, dass es in Europa eine exorbitant hohe Leistungsdichte im Kampf um rollende Schweinedärme gibt..? Entsprechend groß war auch die Kritik von “Fußball-Experten” in Europa an der Klub-WM. Vorsichtig stelle ich mal in den Raum, dass diese nur halb so groß wäre, wenn der gelbe Ruhrpott-Verein anstelle des deutschen Rekordmeisters daran teilgenommen hätte.. Sei’s drum, umso leichter sollte der Titelgewinn für den FC Bayern also ausfallen.

17. Dezember 2013

Am frühen Dienstag-Morgen um 8:40 ging dann die Air-Berlin-Maschine von München nach Agadir in die Flug gen Nordafrika. Ein leicht erhöhter Adrenalin-Pegel hatte mir morgens beim Aufstehen geholfen, ebenso wie er mich vom Schlafen während des Flugs abhielt. Landung wie gewohnt. Passkontrolle – naja, das kennt man. Grenzer die ganz wichtig sind und kontrollieren ob man sich nicht aufgrund des gehobenen Lebensstandard in ein nordafrikanisches Land schmuggelt..

Die Suche nach einem Taxi zum Hotel der “Regensburg-Reisegruppe” dauerte nicht lang. Bequem ließen wir uns für umgerechnet 25€ Richtung All-Inclusive-Palast chauffieren. Zufälligerweise kamen wir auch an meiner Ibis-Unterkunft vorbei, wo ich mich rausschmeißen ließ. Schnell eingecheckt, ab aufs Zimmer, Computer an und Lage geprüft. Alles gut, genug Zeit um noch einen Geocache zu machen, bevor ich den Treffpunkt anpeilte.

Der Marsch zum Cache war leicht anstrengend. War ich doch an knappe Minusgrade gewöhnt, so strahlte mir die frühe Nachmittagssonne auf den Pelz, was bei konstanter Bewegung und einer Strecke von 4km etwas ermüdete. Den Cache zu finden war dank guter Beschreibung und aussagekräftigem Hinweisbild eine Sache von Sekunden. Am Kamelparkplatz kam dann auch gleich der Besitzer der Viecher daher und zeigte mir, wie ungefährlich es ist das Tier zu streicheln. Wars auch, das faule Viech hat sich kaum bewegt. Hm, Wolle. Naja, Nutztiere sind keine Haustiere. Mit einem Webstuhl könnte der Mann ein Zweitgeschäft aufmachen und der Textilindustrie in Europa Paroli bieten. So beschränkt er sein verlockendes Angebot weiterhin auf Rundreisen auf Kamelen.

Auf dem Rückweg in die Stadt machte ich nochmal kurz am Supermarkt halt, an dem ich schon aufm dem Hinweg vorbei kam. Normale Preise, Produkte mit westlichem Standard. So lässts sich im Ausland gut leben. Vom Supermarkt weg hab ich mir dann ein Taxi genommen. Für irgendwas müssen die ja schließlich gut sein. Der Preis von umgerechnet 3 Euro für die letzten 4km bis zum Treffpunkt schien mir auch angemessen fair zu sein.

Am Treffpunkt war ich dann eine halbe Stunde zu früh, verdammte Zeitverschiebung, welche Uhr stimmt denn nu? Ein paar mir bekannte Gesichter standen bereits gammelnd in der Sonne und schlürften billiges Bier aus 0.3l Dosen. Stolz kramte ich meine Chips-Tüte und meine Coke-Zero-Flaschen hervor und mischte mich unters Volk. Bald darauf kam auch ein etwas größerer Haufen organisierter Leute dazu. Die üblen Informationen über Anfahrtswege, Aufenthalt und Planungen zum Wochenverlauf wurden ausgetauscht. Da sich in den bereitgestellten Bussen eine Mitfahrgelegenheit bot und ich eh dachte, das gehöre zu den Shuttle-Bussen, nahm ich diese dankend an.

Die Stadionumgebung hatte allerdings nicht viel zu bieten. Keine Futterstände weit und breit, keine Möglichkeiten der unbeobachteten Notdurft außerhalb des Stadions. Dafür ein Riesen-Parkplatz, dessen Abfahrtswege sich nach dem Spiel noch als extrem schlecht konzipiert herausgestellen sollten. Im Prinzip ein gar nicht mal unhübscher Betonklotz in der Wüste, aber mit nix drumrum. Kurz vorm Eingang auch ein paar etwartet bekannte Gesichter. Noch ein Interview für einen chinesischen Fernsehsender gegeben und unsre Erwartungen an den Ausgang des Spiels formuliert, die Relation über Bedeutung des Wettbewerbs und die Ansichten in Europa herausgestellt, kurz wo zwischen parkende Pick-Ups wo was nass gemacht und rein ging es in die Hütte.

Das Spiel verlief erwartungsgemäß. Die Stimmung bei uns entsprechend langatmig. Eigentlich schade, denn diese Spielpaarung bot Möglichkeiten zur ironisch-spaßigen Entfaltung. Klassiker wie “Ihr werdet nie deutscher Meister” oder “In Europa kennt euch keine sau” hätten bestimmt Anklang gefunden. Statt dessen gabs das Ultra-Tonband und 100% seriösen Support bei längst entschiedenem Spielverlauf. Naja, verschiedene Geschmäcker und so. Sieg, Aus, Finale, Punkt.

Die Rückfahrt in die Stadt war mit kleinen Umwegen dann auch nach 2.5 Stunden und dem unerwartet schlechten Verkehrsfluss an einem der modernsten Stadien des Kontinents erledigt. Da wird wohl zum nächsten Turnier noch nachgebessert werden müssen. Gut, gerade in Europa sollte man nicht über Bauvorhaben in andren Ländern lästern.

18. Dezember

Ein fußballfreier Tag in Agadir mit Geocache Nr.2 und 3. Nummer zwei war reine Zeitverschwendung. In einer dreckigen Gasse mit viel Überhangbewuchs war hier einfach nichts zu finden. Blöd angestellt oder nichts zu holen.. Ich werds wohl nicht mehr rausfinden. Der Spaziergang an der Strandpromenade war dagegen recht angenehm. Von einer der angrenzenden Straßen nahm ich mir auch ein Taxi den Hügel da rauf, wo am Hang arabsiches Blabla stand.

Von der Burg dort oben gabs eine tolle Aussicht auf die ganze Stadt. Wahnsinnig cool, Foto gemacht, Geocache schnell geloggt und schon ging es wieder runter mit dem selben Taxi zum kompletten Fahr- und Wartezeit-Preis von nur etwa 6 Euro. Ein Schnäppchen.

Im Zentrum suchte ich mir noch das nächte CarreFour. Wohin auch sonst? Auf den OpenStreetMap-Karten gibts ja nicht so viele andere Einkaufszentren als POIs. Da müssen die Araber noch etwas zur öffentlichen Wissensgemeinschaft beisteuern und ihre Karten nachbessern..

Ich hatte gerade 1€ für eine Taxi-Fahrt zurück zum Hotel von etwa 2km gezahlt. Dafür würde ein Mitarbeiter des organisierten Taxi-Monopol in Deutschland nichtmal nen Finger krumm machen. Das brauchte emotional ein Paar Minuten an Verarbeitung.

19. Dezember

Unsere Taxi-Fahrt von Agadir nach Marrakesch für schlappe 30 Euro pro Kopf verlief ohne Zwischenfälle. Um kurz vor 12 machte unter Fahrer für ein kurzes Gebet an einer Raststätte halt. Die Autobahn ist echt der Wahnsinn. Naturschützer in Deutschland würden auf die Barrikaden gehen. Für die halbwegs gerade Autobahn wurden in der Steinwüste teils halbe Berge herausgeschnitten. Eine 20-Meter-Erhebung im Weg? Kein Problem, der Bagger macht das schon. Zack, Keil reingegraben, Autobahn gerade. Ansonsten hatte die Landschaft außer den Blick auf das Atlas-Gebirge nicht viel zu bieten gehabt, kleine Büsche in einer Steinwüste und Brücken über Flüsse die nichtmal Wasser führten.

Das Hotel der Mitfahrenden lag genau am andren Ende der Stadt und leider war der Fahrer im Anschluss auch nicht ortskundig genug um mich noch bis zu meinem Hotel zu fahren. Aber immerhin nahm er mich wieder bis in die Stadt mit. Die anschließende Taxifahrt zu meinem Hotel kostete mich nochmal umgerechnet 10 Euro.

Das sollte mir im Laufe der verbleibenden beiden Tage zu dem Thema auch meist die Stimmung vermiesen, denn ich merkte, dass ich etwas geizig geworden bin. Die Taxi-Fahrer schlagen hier bei vorab gemachten Festpreisen gern mal 30% drauf. Eigentlich ein gutes Geschäft, wären die Fahrer in Agadir nicht so blöd und würden das Taxameter einschalten und der Kunde sehen, wieviel es wirklich gekostet. Da die meisten offiziellen Taxen mit einem funktionierenden Gerät ausgestattet waren, kam es mich natürlich günstiger dort nach Tarif zu fahren. Aber auch der ist immernoch spottbillig.

In Marrakesch sah die Sache schon wieder anders aus. Die Stadt ist nicht so sehr auf Tourismus ausgelegt. Umso mehr versuchen die Einheimischen natürlich durch Unwissende Touristen möglichst schnell und viel Geld zu machen. Die Taxi-Preise schwanken sehr stark, je nach Tageszeit und Verhandlungsgeschick. In vielen offiziellen Taxen wird das Taxameter meist gar nicht eingeschaltet. Ich habs aber auch nicht drauf ankommen lassen, ohne vorherige Preisverhandlung mich wo hinfahren zu lassen.

Manche Einwohner versuchen sich dort sehr gern mal als Fremdenführer und wenn es nur bedeutet, dass sie einen Fremden mal eben zu einer Lokation um zwei Straßenecken führen und für die Leistung variable Preis haben möchten. Zeit ist eben Geld und investierte Zeit an der richtigen Gelegenheit bringt mit etwas Ortskenntnis Geld ein.

In der Stadt fahren Touristenbusse, wie man sie auch aus Deutschland kennt. Doppeldecker mit ohne Dach oben. Da es meist parallele städtische Buslinien gibt und es nichts gibt, dass einen als Tourist hetzt, bin ich lieber mit dem normalen Bus für 40 Cent gefahren.

Der Portier meines Hotels war anscheinend auch der Meinung, ich würde lieber den 10maligen Buspreis für ein Taxi in die Stadt zahlen anstatt die 500 Meter zur nächsten Bushaltestelle zu laufen. Es bleibt mir bis jetzt ein Rätsel dass er sich nicht mit den Möglichkeiten auskannte oder sie Touristen nicht weiterempfahl.

Mein Stadtaufenthalt beschränkte sich auf die Suche nach einen scheinbar kaputten Geocache und des Auskosten der Kulinarik auf dem zentralen Platz der Stadt. Ein kleiner Spaziergang durch die marktähnlichen Gassen der Altstadt Medina war auch noch drin.

20. Dezember

Marrakesch bei Tageslicht. Schnell traf ich um die Mittagszeit ein paar bekannte Gesichter, mit denen ich dann noch einige Zeit umher schlenderte. Ein Besuch der Historischen Grabstellen von wasweißich war da fürn Euro Eintritt auch drin. Anschließend gabs fade Spagetthi Bolognese für billig Geld in einem minderwertigen Cafe. Zur schnellen Verdauung des Fraß steuerte ich den Spaziergang in den Menara-Gärten an, wo ich Geocache Nr. 2 in Marrakesch erledigte und danach noch den Cache in dem kleinen Garten in der Innenstadt. Zwei Logs wurden online notiert. Der erste für den Fund und der zweite zur Empfehlung, das Ding zu archivieren weils der Parkwächter geklaut hat und damit Geld machen will. Kommerzielle Nutzung, das hat groundspeak bestimmt nicht gern..

Abends gabs dann nochmal gegrilltes und leckere Oliven auf dem zentralen Platz zu futtern. Highlight war der marokkanische Alfred Biolek und gegenüber sein Kollege Johann Lafer, die auf die Art deutsche Kundschaft gewinnen wollten.

21. Dezember

Zunächst checkte ich in meinem Hotel aus, was da echt enttäuschend war und ich auch eine entsprechende Bewertung im HRS-Portal hinterließ. Das neue Hotel für die letzte Nacht war geil. Ein kleines Privathaus mitten in der Altstadt mit drei umgebauten Zimmern zu einem Hotel hergerichtet. Ähnlich wie die Casa Particulares in Kuba, sehr hübsch. Sollte ich jemals nochmal nach Marrakesch kommen, werde ich mich dort wieder einquartieren.

Wenn man schonmal orientalisch unterwegs ist, darf ein Marktbesuch mit richtigem Handel nicht fehlen. Ich brauchte eh eine neue Shisha, also ließ ich mich mal “beraten”. 🙂 Hatte ja eh noch etwas Zeit bis zu unsrem Spiel und die Chinesen gegen die Brasilianer reizten mich nu auch nicht 8km hinaus ins Ödland. Eine Markterfahrung in orientalischen Ländern ist eh was ganz besonderes. Die Araber sehen das eher als Spiel und Verhandlungsgeschickt ist dabei ganz wichtig, um einen guten Preis zu machen. Wichtig ist dabei zunächst ein Objekt der Begierde ausfindig zu machen. Hat der Händler dann alle Vorzüge des Teils erklärt und der potentielle Käufer Bereitschaft signalisiert, geht die Preisverhandlung los. An dieser Stelle ists schon zu spät zu Aussteigen, denn das Geschäft muss zustande kommen und es gibt nur zwei Wege. Entweder man zahlt zuviel, Verkäufer und Unwissender sind zufrieden oder man zahlt einen sehr guten Preis, was negativ auf die Stimmung des Verkäufers schlägt. Ich habe einen für mich akzeptablen Preis für die Shisha heraushandeln können und der Verkäufer schien zufrieden. Also hab ich immernoch zuviel gezahlt. Macht nichts.

Beim anschließenden Spaziergang traf ich dann einige triff eingetroffene Sonderflieger auf der Suche nach ein paar Fotos mit Einheimischen, oder andersrum. 🙂 Vorbei am Hotel gings dann gemütlich zu Fuß vorbei am Busbahnhof zum Platz, auf dem das FIFA-Fanfest abgehalten wurde. Der Sinn solcher Feste erschließt sich mir nicht gänzlich, da es in solchen Ländern durch T-Shirtverkäufe wohl nicht ganz wo viel Kohle zu holen gibt, wie FIFA oder UEFA erwarten. Trotzdem gammeln dort immer wieder Bewohner der Gastgeberländer ohne Geldbeutel rum. Als obs nirgendwo auf der Welt die Möglichkeit gäbe, kleine Kinder beim Fußballspielen zu sehen..

Von dort solte es dann eigentlich per Shuttle zum Stadion gehen, gefahren wurde ich aber mit einer Motorrad-Riksha und vier andren Gästen für schlappe 40 DHM. So durfte ich im Anschluss dann auch den ganzen abgesperrten Weg hindurch an Polizei und Kontrollen ohne Kontrollen und ohne Ticketzeigen durch laufen, während Jugendliche Araber neben mir immer wieder an den Kontrollen gescheitert sind. Das ist eine sehr zwiespältige Situation in Hinblick auf den Fußball als gesellschaftliches Ereignis. Einerseits sollten sie schon nur mit gültigem Ticket rein, andrerseits erlauben die Preise es ihnen wahrscheinlich nicht, sich den Spaß zu leisten. Wie in Agadir stand auch dieses Stadion fernab jeglicher Zivilisation mitten in der Pampa, vergleichbar mit Mainz, Augsburg, Ingolstadt, München und Nelspruit, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Beim gerade darin laufendenden Kick, in dem offiziell am Anschluss die dritt- und viertbeste Mannschaften der Welt gekürt würden, könnten sich einem schon die Fußnägel hochrollen. Ich verbrachte also die ersten Minuten damit, den Bayern-Block ausfindig zu machen und mir einen akzeptablen Platz in der günstigeren Kategorie zu suchen. Über Blockzuteilung würde hier vermutlich eh keiner mit zahlender Kundschaft diskutieren wollen.

Zu Anfang und kurz vor unsrem Spielbeginn hätte ich noch schwören können, dass das heute ein 90:10 Heimspiel für die Gastgeber würde, aber mit dem erwarteten Spielverlauf stieg auch unsre Dominanz auf den Rängen. In solchen Momenten, wenn das Spiel 50 Minuten vor Schluss schon entschieden ist und die zuschauer-Menge eigentlich nur noch die Mannschaft und sich selbst feiert, hätte man schon gern zwei Perspektiven gesehen. Einerseits die Sache im Block, zu der man selbst gehört und beiträgt, andrerseits interessiert es natürlich nicht unwesentlich, welches Bild der Block nicht nur im Stand angibt. Diesbezüglich hoffe ich auf ein aussagekräftiges Video durch die Macher in unserer Kurve.

Der Abend war einfach bombastisch. Die ausgelassene Stimmung ließ im inneren Auge nochmal das komplette Jahr Revue passieren und zwitscherte einen zusätzlich nochmal ins Ohr, warum man an diesem Wettbewerb teilnehmen durfte und gewonnen hat. Europapokalsieger, Europameister und nun Weltmeister. Es muss schon viel mit ganz unrechten Dingen zugeben um so einen Triumph nochmal zu wiederholen. Vielleicht wirds Jahre dauern, bis sich festsetzt was man dieses Jahr alles mitgemacht hat aber keiner wird es einem nehmen können.

22. Dezember

Der Tag danach fing früh an. Dank Unterstützung zweier Bekannter war die Fahrt zum Flughafen easy zurückgelegt. Nach dem Flug folgte eine 9 stündige Zugfahrt zurück nach Hause, Bilder gucken, grinsen, glücklich sein.




Spieltagsgedanken | FCB – HSV | 3:1

Bundesliga, gegen den HSV. Eigentlich nichts besonderes.

Ich kam etwa fünf Minuten zu spät zum Spiel, weil ich ein bisschen gerädert vom vorherigen langen Abend war. Infolge dessen hab ich meine U-Bahn verpasst (ursprünglich wollt ich mitm Rad rausfahren) und war auch auf der Esplanade nicht der schnellste. Heute ging es nicht in die Kurve, irgendwie keine Lust. Heute nur Minimalprogramm: Spiel gucken und fertig.

Es war klar, dass es da eine superduper Herbstmeister-Laser-Show geben würde aber hat man eine gesehen, kennt man die alle. Das Spiel zog sich Elend lange hin und der durchschnittliche Geräuschpegel wurde nur durch die Einblendungen der Zwischenergebnisse aus Hoffenheim erhöht. Bei aller Rivalität zum BVB, aber wie bitte kann man sich bei einem Dreck die Hoffenheim freuen? In dieser Hinsicht bin ich mal auf künftige Partien gegen die Rinderbrühe aus Leipzig gespannt.

Das heutige Spiel plätscherte so vor sich hin bis endlich kurz vor Schluss der Halbzeit er erste Treffer erzielt wurde. In Durchgang zwei machte Götze dann den Deckel drauf. In solchen Spielen merkt man den richtig dick-guten Kader den wir da haben. Auch wenn vergangene Spiele höher ausgefallen waren, hätte man vor wenigen Jahren einen HSV nicht mal eben mit 2:0 hergespielt und das ganze ohne einige bekannte Leistungsträger.

Nun denn, das Match endete mit 3:1. Die eigene Kurve legte heute einen mittelmäßigen Auftritt hin, die Gäste konnten mich gar nicht überzeugen. Nicht einmal erreichte ein Lied meine Gehörgänge. Anscheinend ist man in Hamburg zur würdigen Vertretung des Clubs auf den Rängen auf ein paar Erfolg und damit kommende Euphorie angewiesen. Scheiß Erfolgsfans halt. Naja, guckend auf unser Publikum und meine eigene Verfassung heute, brauch ich wohl nicht über andere lästern.

Tag abgehakt, Spiel erwartungsgemäß gewonnen, Fantrennung wie immer erfolgreich, keine Vorkommnisse. Zum Gück ein paar Tage mit Sonne und Fußball vor der Nase.